Wann wird die Dividende ausgezahlt?

Der Tag der Dividendenausschüttung stellt für viele Anleger ein besonderes Datum dar. Schließlich wird auf diesem Wege für gewöhnlich direkt Geld auf das Konto des treuen Investors geleitet, welcher sich daraufhin dafür entscheiden kann, dieses zu reinvestieren oder nett Essen zu gehen. Speziell Anleger mit größeren Investments reiben sich bereits Wochen zuvor vorfreudig die Hände.

Dabei war es in Deutschland für eine lange Zeit so geregelt, dass die Dividenden am selben Tag ausgeschüttet worden sind, an dem ebenfalls die Hauptversammlung des jeweiligen Unternehmens stattfand. Auf diese Weise entstehen keinerlei Fragen und die Anleger können sich sicher sein, dass ihr gewonnenes Geld innerhalb der nächsten Zeit auf ihren Konten liegen wird.

Anzahl der Ausschüttungen

Für gewöhnlich findet demzufolge eine Dividendenausschüttung einmal pro Jahr statt. In Amerika ist es beispielsweise üblich, dass pro Quartal eine Dividende verteilt wird, was wohl für deutlich öftere Spannungsbögen sorgt. Schließlich werden durch die Ausschüttungen die Marktwerte und somit auch die Aktienkurse der Unternehmen unmittelbar beeinflusst, was Folgereaktionen der Anleger auslösen kann. In Deutschland scheint es im Gegensatz dazu relativ behäbig und entspannt abzulaufen.

Wann gibt es Dividenden? Die Wende

Mittlerweile hat sich das Prozedere der Dividendenausschüttung jedoch verändert. Demzufolge hängen die Termine der Hauptversammlung und der Ausschüttung nur noch indirekt zusammen. Das bedeutet, dass die Ausschüttungen nicht mehr am selben Tag erfolgen, was speziell diejenigen aufhorchen lässt, die mit Dividendengeschäften viel Geld verdienen.

Folglich nutzen einige Trader und Anleger die Strategie, mit den Dividenden zu spekulieren und in unmittelbarer Zukunft einen idealen Ausstieg zu finden, nachdem sie zunächst einige Tage oder gar Stunden vor dem Stichtag der Dividenden Aktienanteile erwerben, um daraufhin mithilfe der Differenz aus Dividende und Aktienwertverlust einen Profit zu erzielen. Dadurch, dass die Ausschüttungen Jahre lang am selben Tag mit der Hauptversammlung verteilt worden sind, war dieses Geschäft zwar etwas spekulativ, jedoch existierte kaum freier Raum für Reaktionen – das ändert sich nun.

Der Auszahlungstag ist immer anders.

Demzufolge ist es sehr wichtig, das Prozedere des jeweiligen Unternehmens, für welches sich der Anleger interessiert, zu verstehen, da kaum mehr ein einheitlicher Ablauf mehr existiert. Für gewöhnlich gilt der Tag der Hauptversammlung als Dividendenstichtag. Das bedeutet, dass an diesem Tag eruiert wird, wer Anteile des Unternehmens hält, um auf Basis dessen die potenzielle Dividende zu errechnen.

Erst einige Zeit später findet allerdings nun die Ausschüttung der Dividenden statt. Somit kann beispielsweise lediglich ein Tag zwischen Stichtag und dem Tag der Ausschüttung vergehen. Gleichzeitig verteilen andere Unternehmen ihre Dividenden zwei bis drei Tage später. Folglich besteht kein festes Muster mehr, welches es den Anlegern ermöglicht, einen allgemeinen Überblick zu behalten, weshalb eine Recherche notwendig erscheint.

Wichtig für Dividendenspekulanten

Besonders interessant könnte die Tatsache sein, dass nach dem Dividendenstichtag die Aktienanteile direkt wieder verkauft werden könnten, ohne dass das Recht auf die Ausschüttung der Dividende erlischt. Somit entstehen große Chancen für diejenigen, die mit Dividenden spekulieren.

Schließlich können Dividendenspekulanten einige Tage vor dem Dividendenstichtag ihre Anteile erwerben, bevor sie diese dann kurz nach dem Stichtag wieder verkaufen. Auf diese Weise erhalten sie die Dividende auf Basis ihrer zuvor besessenen Anteile und vermeiden den darauffolgenden unvermeidlichen Kursrückgang des Unternehmens.

Wann wird die Dividende ausgezahlt Beispiel 1: Adidas

Anhand dieses Beispiels wird die grundlegende Veränderung deutlich. Demzufolge fand die Hauptversammlung von Adidas am 9. Mai statt, was früher bedeutet hätte, dass die Anleger ihre Dividende am gleichen Tag erhalten würden oder spätestens am nächsten Werktag.

Allerdings hat es sich so ereignet, dass der Dividendenzahltag sich auf den 15. Mai datierte, also sechs Tage später, was im Vergleich zu früher eine gewaltige Veränderung darstellt.

Lang- sowie mittelfristige Anleger sollten sich davon nicht beirren lassen. Kurzfristige Trader und Dividendenspekulanten müssen jedoch ihre Strategien grundlegend überdenken und unter Umständen sogar andere Verfahrensweise nutzen, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Wann wird die Dividende ausgezahlt Beispiel 2: Allianz SE

Ein weiteres Beispiel, welches sich jedoch wiederum von dem Prozedere bei Adidas unterscheidet, stellt der deutsche Versicherungskonzern Allianz SE dar. Hierbei fand die Hauptversammlung ebenfalls am 9. Mai statt. Dieser Tag galt gleichzeitig als Dividendenstichtag. Folglich wurde an diesem Tag elektronisch ermittelt, welche Konten Anteile des Unternehmens besaßen. Bereits einen Tag später ereignete sich jedoch schon der Dividendenabschlag, woraufhin sich der Kurs des Unternehmens veränderte.

Die Auszahlung der Dividende ist jedoch erst am 14. Mai, also vier Tage später, übermittelt worden. Auf diese Weise werden vermutlich vor allem Neulinge und Unerfahrene böse überrascht, sobald innerhalb dieses Zeitraums festgestellt wird, dass die Kurse enorm gefallen sind und noch keine Dividende auf dem Konto zu verzeichnen ist.

Müssen Investoren ihr Anlageverhalten nun grundsätzlich überdenken?

Nein, außer es handelt sich dabei um kurzfristige sowie spekulative Anlagen, welche darauf aus sind, geringere Renditen in kurzen Zeiträumen zu erzielen. Sollte der Fokus auf derartigen Geschäften liegen, sollten unter allen Umständen die Daten der jeweiligen Hauptversammlungen notiert und abgespeichert werden. Schließlich werden die Investments durch die Dividendenauszahlungen maßgeblich beeinflusst.

Auf der anderen Seite ist es unter Umständen möglich zu reagieren, um noch vor den Dividendenabschlägen die eigenen Anteile erneut zu verkaufen. Jedoch sollten sich lediglich erfahrenere Trader an dieses Konzept wagen, da schnell Timings verpasst werden und mit Pech kein erfolgreicher Profit herausspringen könnte.