Geschäftsüberblick

Die SAP SE ist nach Umsatz der größte europäische Softwarehersteller. Weltweit rangiert SAP auf Platz 4. Die gleichnamige Software SAP stellt das Herzstück vieler Unternehmen dar. SAP sorgt nämlich für die Digitalisierung nahezu aller Geschäftsprozesse und die Kollektion und Analyse nahezu aller Unternehmensdaten (von Controlling bis Vertrieb und Personalwesen).

Die Software SAP teilt sich dabei in verschiedene Module auf. Begonnen wurde damals mit den Modulen FI (Finance) und CO (Controlling). Heute werden alle Geschäftsbereiche mit SAP eingesetzt und SAP ist eine in quasi jedem DAX Konzern verwendete Software. Das heißt, dass sehr viele Unternehmen von SAP abhängig sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Daten eines jeden Europäers schon durch ein SAP System gelaufen sind.

Die zwei aktuell bekanntesten Produkte von SAP sind das SAP R/3 und das S/4 HANA. Dabei kann man vereinfacht sagen, dass S/4 HANA die neue Cloud Technologie von SAP darstellt. Alle Unternehmen mit SAP R/3 System sind zudem gezwungen auf S/4 HANA aufzurüsten, da der Support für R/3 in wenigen Jahren ablaufen wird.

Wachstumsperspektive

Aufgrund dessen, dass die meisten großen europäischen Unternehmen und Konzerne auf SAP setzen, sind diese auch abhängig von der SAP. Ein Austauschprojekt eines Kernsystems ist sehr teuer und kompliziert und zudem auch zeitaufwändig. Dadurch ergibt sich der enorme Burggraben von SAP. Die Einnahmen sind sehr sicher.

Zudem wächst das Cloud Geschäft aus eben genanntem Grund auch enorm. Im Jahr 2016 ist es im Vergleich zum Vorjahr um 31% gewachsen (Umsatzbasiert). Auch im ersten Halbjahr 2017 ist dieser im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 31% gestiegen.

Doch die Cloud-Technologie ist nicht die einzige Wachstumsquelle. Durch Zukäufe vieler Unternehmen (wie z.B. Fieldglass, Ariba, Concur, Success Factors, etc.) baut sich SAP seine Stellung im Softwaremarkt aus.

Kennzahlen

Das KGV von SAP liegt aktuell bei ungefähr 27. Der Schnitt der letzten sieben Jahre liegt bei ungefähr 23,5. Somit wirkt das Unternehmen rein aus dieser Kennzahl betrachtet überbewertet. Im Jahr 2010 lag die Dividende bei 60 Cent, im Jahr 2016 bei 1,25 Euro. Die Dividendenrendite pendelt zwischen 1,5 und 1,9%. Da SAP eine Wachstums-Aktie ist, ist dieser Wert plausibel.

Dennoch finde ich das Unternehmen aktuell überbewertet. Natürlich sind die Zukunftsaussichten gut und der Burggraben gegeben. Schätzungsweise soll das Unternehmen im Jahr 2021 bei einem KGV von 15 liegen und seinen Umsatz stark gesteigert haben. Die Dividende könnte bis dahin auf über 2,50 Euro gesteigert werden. Selbst wenn diese Schätzungen im besten Fall aufgehen, ist das Unternehmen im Vergleich zum Dax selbst in 4 Jahren noch leicht überbewertet (rein aus der Sicht des KGVS).

Fazit

Ich denke, dass SAP ein gutes langfristiges Investment ist. Für all diejenigen die länger als 10 Jahre oder länger warten können, wird sich das Investment sicherlich lohnen. SAP ist leider nur sehr konjunkturabhängig. Wenn die Kunden von SAP in einer konjunkturellen Krise stecken, wird das IT System das letzte sein, welches sie erneuern oder warten bzw. verbessern werden. In einer Krise würde SAP stark fallen. Aufgrund dessen, dass die Märkte im Moment tendenziell überbewertet sind, fokussiere ich mich aktuell lieber auf stabilere günstiger bewertete Unternehmen. Solche Unternehmen wie Google, Facebook, Amazon, SAP, Apple etc. eignen sich super für einen Einstieg in einer Krise. Wenn man nicht auf eine Krise warten möchte, kann man auch bei einer größeren Korrektur von >10% eine erste Position eröffnen.

Was denkt Ihr? SAP ja oder nein? Ich bin übrigens IT Consultant und könnte hier auch etwas ausholen, möchte das jedoch vermeiden und nicht technisch werden. SAP hat einen der sichersten Burggraben im DAX, deshalb denke ich sieht die Zukunft des Unternehmens im generellen sehr gut aus.