- Das voraussichtliche Airbus-KGV für 2019 liegt bei ca 17. Damit ist Airbus im Vergleich zu anderen DAX Aktien ein wenig teurer.
- Die Auftragsbücher von Airbus sind voll. Dadurch sind Prognosen wie zum Beispiel für 2019 relativ “sicher”. Dennoch könnte eine Krise das Unternehmen treffen.
- Airbus hat damit begonnen, in China Großaufträge für den Airbus A350 zu akquirieren.
- Die hohe Fremdkapitalquote von 90 Prozent könnte würde Airbus bei einer Rezession aber stark treffen. Weniger Flugaufkommen und somit nicht begleichbare Forderungen von Kunden würden zu einem „Sturzflug“ führen. Auch wenn die Flugzeugproduktion für die nächsten neun Jahre schon geplant ist.
- Die Gewinne wachsen stark.
- Die Dividenden wurden in den letzten sieben Jahren mehr als verdreifacht.
- Die Dividendenrendite liegt bei ca. 1,9 Prozent. Für eine Wachstumsaktie ist das ein durchschnittlicher Wert.
- Die zivile Flugzeugabteilung von Airbus entwickelt sich sehr gut, hat aber aufgrund der starken Konkurrenz durch die amerikanischen Hersteller Sikorsky und Bell Helicopters einige Herausforderungen im Hubschraubergeschäft.
- Die Raumfahrt- und Verteidigungsabteilung von Airbus hat die Möglichkeit, die Fertigung in die USA zu verlagern, damit sie einige Aufträge im größten Verteidigungsmarkt der Welt gewinnen kann.
- Die Airbus SE hat in den letzten Jahren eine niedrigere Gesamtrendite erzielt als Boeing.
- Boeing könnte jedoch Opfer des US-amerikanischen und chinesischen Handelskrieges werden.
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Die Airbus SE ist ein europäisches globales Luft- und Raumfahrtunternehmen, das ein direkter Konkurrent des weltweit führenden Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing ist. Die Airbus SE ist in drei Hauptbereiche unterteilt:
- Zivile Luftfahrt,
- Hubschrauber sowie
- Luft- und Raumfahrt und Verteidigung.
Der größte Geschäftsbereich der Airbus SE ist die zivile Luftfahrt und profitiert vom amerikanischen Triebwerkshersteller General Electric und dem Joint Venture CFM International zwischen GE und Safran.
Airbus Aktie: Die Nachfrage in China ist groß
Insbesondere in China besteht eine erhebliche Nachfrage nach Großraumflugzeugen (wie dem Airbus A350, Boeing 777/787 usw.), um die große Nachfrage nach Passagieren auf Inlandsstrecken zu decken. So hat Hainan Airlines kürzlich seine ersten Flugzeuge der A350-900er-Serie erworben, die sowohl Inlandsstrecken über Peking, Shanghai und Guangzhou als auch Langstreckenflüge abdecken. Darüber hinaus hat China Airlines kürzlich sein vierzehntes A350-900-Modell in Besitz genommen, das auch Kurz- und Langstreckenflüge anbietet.
Sollten wir einen Trend zu Airbus-Modellen wie der Boeing 787 Dreamliner für Kurz- und Langstreckenflüge chinesischer Fluggesellschaften erkennen, dann wäre dies ein sehr bedeutender Sieg für Airbus in China.
So befindet sich beispielsweise Xiamen Airlines (die traditionell von Boeing geliefert wird) derzeit in Gesprächen mit Airbus, um sein längerreichweitiges Schmalspurflugzeug A321 zu kaufen. Dies wäre ein Schlag für Boeing, da Xiamen Airlines ein Erstkunde für die Boeing 737 Max war und traditionell ausschließlich Boeing-Flugzeuge betreibt. Die Boeing-Aktie hat angesichts der Nachrichten einen Rückgang erlitten, und während Xiamen Airlines bisher nur ungern mehr als eine Flotte im Interesse von Kosteneinsparungen betreibt, scheint die Unsicherheit über die Handelszölle die Fluggesellschaft zu überdenken.
Darüber hinaus wird anerkannt, dass der Airbus A380 auf dem chinesischen Markt einen harten Kampf austragen könnte. Während die Nachfrage nach Flugzeugen in China wächst, ist ein Großteil dieses Wachstums auf die gestiegene Nachfrage nach Inlands- und nicht nach Langstreckenreisen zurückzuführen. Der Betrieb des Airbus A380 auf solchen Strecken wäre ineffizient. In diesem Zusammenhang hat die A350 das Potenzial, ein ideales Flugzeug für den chinesischen Markt zu sein.[1]
Airbus Aktie: Finanzkennzahlen
Verschuldungsquoten | 2017 | 2016 | 2015 |
Fremdkapitalquote | 88.28% | 96.71% | 94.36% |
Kurs-Buchwert-Verhältnis | 4,82 | 13,29 | 8,19 |
Kurs-Gewinn-Verhältnis | 22,38 | 48,85 | 18,12 |
Kurs-Umsatz-Verhältnis | 0,96 | 0,73 | 0,76 |
Quelle: Siehe Fußnote 1)
Die Verschuldungsquote der Airbus SE verbesserte sich von 2015 bis 2017 aufgrund der reduzierten langfristigen Verbindlichkeiten, obwohl die Verschuldungsquote sehr hoch war und weitere Anstrengungen erforderlich sind, um sie auf ein vernünftiges Niveau zu senken.
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis der Airbus SE verbesserte sich von 2015 bis 2017 durch einen Anstieg des Eigenkapitals, das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist sehr hoch, da das zukünftige Wachstum der Airbus SE bereits im Aktienkurs berücksichtigt ist. Das von 2015 bis 2017 gestiegene Kurs-Gewinn-Verhältnis der Airbus SE zeigt, dass der Aktienkurs schneller gestiegen ist als das Ergebnis und dass das zukünftige Wachstum der Airbus-Verkäufe bereits im Aktienkurs berücksichtigt wird.
Das von 2015 bis 2017 gestiegene Kurs-Umsatz-Verhältnis der Airbus SE zeigt, dass der Aktienkurs schneller gestiegen ist als das Umsatzwachstum, so dass der Aktienkurs bereits für das zukünftige Umsatzwachstum bewertet ist.
Die Dividendenrendite der Airbus SE sank von 2015 auf 2017, weil ihre Dividendenstrategie unverändert blieb, während der Aktienkurs schneller stieg als das Dividendenwachstum.
Airbus Commercial Aircraft
„Airbus Commercial Aircraft“ ist einer der Geschäftsbereiche der Airbus SE. Sie erwirtschaftet mehr als 60% ihrer Einnahmen und bezieht den größten Teil ihres Geldes aus der A320-Familie. Die A320-Familie umfasst die Typen A318, A319, A320, A321 und den ACJ Business Jet. Der A320 verfügt über eine neue Variante, den A320neo (neue Triebwerksoption), der mit neuen, kraftstoffsparenden Triebwerken gebaut wird. Der Auftragseingang (netto) von „Airbus Commercial Aircraft“ stieg von 2016 bis 2017 deutlich an, da 1109 neue Flugzeuge bestellt wurden.
Der Auftragsbestand der Airbus SE ging von 2016 bis 2017 aufgrund einer Rekordzahl von Flugzeugauslieferungen im Laufe des Jahres leicht zurück. Die Umsatzerlöse von Airbus Commercial Aircraft stiegen von 2016 bis 2017 aufgrund einer verbesserten Auslieferungsleistung. Die F&E-Aufwendungen von Airbus Commercial Aircraft reduzierten sich von 2016 bis 2017, da der Schwerpunkt stärker auf die Produktlieferung und die Erfüllung der Kundenerwartungen gelegt wurde. Airbus Verkehrsflugzeuge verbesserten sich von 2016 bis 2017 deutlich, was auf eine verbesserte Lieferleistung und ein günstiges Wechselkurssystem zurückzuführen ist. Insgesamt verzeichnete Airbus Commercial Aircraft 2017 ein ausgezeichnetes Jahr.
Airbus Helicopters
Die Einnahmen von Airbus Helicopters verteilen sich etwa gleichmäßig auf die Bereiche Zivil- und Verteidigungsgeschäft, wobei der zivile Bereich einen etwas größeren Anteil am Umsatz hat. Der Auftragseingang (netto) von Airbus Helicopters stieg von 2016 bis 2017 aufgrund des Ende 2017 bestellten Produktmixes. Der Auftragsbestand von Airbus Helicopters blieb von 2016 bis 2017 unverändert, da die Auslieferungen in etwa den Auftragseingängen entsprachen. Die Umsätze von Airbus Helicopters gingen von 2016 bis 2017 aufgrund des stagnierenden Auslieferungswachstums leicht zurück.
Die F&E-Aufwendungen von Airbus Helicopters sanken von 2016 bis 2017 aufgrund einer Managemententscheidung zur Kürzung, obwohl Airbus Helicopters einige Prototypen für das Hubschrauberentwicklungsprojekt H160 baute. Das „adjusted EBIT“ der Airbus Helicopters sank von 2016 bis 2017 aufgrund geringerer Auslieferungen im Jahr 2017. Insgesamt entwickelte sich die Sparte aufgrund sinkender Auslieferungen und der Konkurrenz durch amerikanische Hubschrauberhersteller sowie eines schlechten Produktmixes, der das Wettbewerbsumfeld nicht befriedigen konnte, schlecht.
Airbus Space and Defense
Airbus Space and Defense erzielt fast die Hälfte seiner Einnahmen aus Kommunikation, Nachrichtentechnik und Sicherheit. Das nächstgrößere Segment in dieser Geschäftseinheit sind Raumfahrtsysteme, bei denen kommerzielle Satelliten mit Gewinn gestartet werden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen von Airbus Space and Defense – Auftragseingang (netto), Auftragsbestand, Umsatz, F&E-Aufwendungen und EBIT bereinigt – gingen von 2016 bis 2017 aufgrund des Verkaufs des Verteidigungselektronikgeschäfts zurück.[2]
Airbus Aktie: Konjunkturabhängigkeit
Die Luftfahrtbranche ist sehr abhängig von der Konjunktur. Dennoch lesen sich die Zahlen von Airbus sehr gut. Vor allem erfreut es die Anleger, dass die Auftragsbücher voll sind und die Flugzeugproduktion bereits für die nächsten neun Jahre geplant ist.[3]
Dennoch deuten viele Zeichen darauf hin, dass wir uns in einem Konjunkturumschwung befinden. Deshalb würde ich noch warten und nicht investieren. Die Aktie könnte sich noch deutlich verbilligen. Die Aktie hat sich bereits um ungefähr 15% verbilligt. So wie es der Gesamtmarkt auch getan hat.
Airbus Aktie: Fazit
Airbus ist meiner Meinung nach eine der besten Aktien, die man in einer Rezession kaufen kann. Auch Boeing würde ich dazu zählen. Diese beiden Unternehmen bilden ein weltweites Duopol. Diese beiden Aktien haben sich in vorherigen Krisen im Wert mehr als halbiert. Wenn man sich die Kennzahlen anschaut und diese Randnotiz im Hinterkopf behält, würde ich ab (und unter) einem Kurs von 70 Euro einen Sparplan auf die Airbus Aktie starten. Zur Zeit der Veröffentlichung dieses Artikels bin ich nicht investiert.
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Quellen:
[1] https://seekingalpha.com/article/4214266-airbus-underdog-exceed-expectations
[2] https://www.airbus.com/content/dam/corporate-topics/financial-and-company-information/AIRBUS_Annual_Report_2017.pdf ; https://seekingalpha.com/article/4213147-analysis-airbus
[3] Boerse-Online, Heft 41/2018