Im Folgenden liste ich die sieben häufigsten Fehler junger Aktien Investoren auf und zeige später auf, wie ich mit meiner persönlichen Dividendenaktien Strategie diese Probleme löse.

  1. Zögern

Oftmals hat man bestimmte Aktien in der Watchlist. Diese möchte man jedoch noch nicht kaufen, da der Preis der Aktie deutlich überbewertet ist. Bei der Korrektur des Aktienpreises jedoch, machen sich bei vielen Investoren Zweifel breit. Plötzlich scheint die Aktie nicht mehr attraktiv, sonst wäre der Kurs nicht gefallen.
Ein anderes Beispiel ist, dass es auch Unternehmen wie Alphabet gibt, welche immer weiter steigen. Man wartet jahrelang vergeblich auf eine Korrektur, welche lange Zeit nicht kommen wird.
Es geht also um das berühmte Timing von Aktienkäufen und Verkäufen.

  1. Spekulieren statt Investieren

Zu viele junge Einsteiger verwechseln eine Spekulation immernoch mit einer Investition. Meiner Meinung nach kann man nicht von einer Investition reden, wenn man die Absicht hat einfach schnell reich zu werden. Eine Investition ist viel mehr eine langfristige Sache. Man setzt ein bestimmtes Kapital in einem Unternehmen ein, um ein ganz bestimmtes Ziel zu erreichen.

Für eine Investition gibt es also einen Verwendungszweck. Wenn Du Geld in ein Unternehmen investierst, wird das Unternehmen dein Geld bestmöglich gewinnbringend einsetzen und beide Parteien profitieren.

Bei einer Spekulation ist dies jedoch nicht der Fall, dabei handelt es sich um eine Wette, es gibt keinen Zweck für das eingesetzt Geld. Viel mehr kann man eine Spekulation mit einer Sportwetter vergleichen. Ich möchte Spekulationen jetzt nicht per se schlechtreden, mithilfe von statistischen Aussagen kann man auch in dem Bereich profitabel handeln. Jedoch sollte man dann auch eine bestimmte Strategie mit einem positiven Erwartungswert wählen.

Das Problem welches sich bei Spekulationen ergibt ist, dass die meisten Menschen zu gierig werden und durch einen zu hohen Hebel alles verlieren.

  1. Zu wenig Recherche

Bei einer Investition in Aktien sollte man das favorisierte Unternehmen gründlich analysieren. Man sollte sich zumindest die Geschäftsberichte angeschaut haben und dabei schauen ob

  • Die Zahlen passen
  • Das Management seine Versprechen halten konnte
  • Das Unternehmen zukünftig an Wert gewinnen wird
  • Die Aktie fair bewertet ist

Diese vier Punkte sollte man mindestens abhaken können. Ich sage nicht, dass man sich wochenlang mit einer Aktie beschäftigen muss. Meistens ist es so, dass ich Aktien immer mal wieder analysiere und dann auf meine Watchlist setze. Bei einem Preisrückgang kannst Du diese dann zum gewünschten Preis mitnehmen.

Zudem ist es von Vorteil, wenn Du dir eine Excel Tabelle aufbaust, welche als eine Art Datenbank fungiert. Damit kannst Du Deine potentiellen Investments besser filtern und erhältst direkt eine Liste von den zahlentechnisch besten Aktien.

  1. Zu emotional (bei Drawdowns)

Drawdowns sind ganz normal. Aktienkurse bewegen sich wie ein Hund an der Leine. Mal laufen sie ein Stück vor und ziehen Dich mit. Doch dann laufen sie plötzlich hinter dich und halten dich auf. Dann musst du vielleicht sogar mal einen Schritt zurückgehen anstatt nach vorne gehen zu können.

Solange wir Menschen jedoch fleißig arbeiten, gehen wir langfristig große Schritte nach vorne. Daran kannst Du partizipieren. Nur solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass es auch nach unten gehen wird.

Statt Dich darüber aufzuregen, dass deine Aktienpositionen nur noch die Hälfte wert sind, solltest Du dies als Gelegenheit ansehen, dein Portfolio günstig aufzustocken.

  1. Keine Geduld

Dies kann man in zwei Hinsichten verstehen. Du solltest erstens Geduld bei der Entwicklung von Aktien aufbringen. Hast Du erstmal ein Unternehmen analysiert und es für gut befunden und unter dem fairen Wert gekauft, heißt das nicht, dass Du in zwei Wochen Millionär sein wirst. Aktien brauchen Jahre, gar Jahrzehnte, um Ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

Zweitens solltest Du Geuld beim Kauf von Aktien haben. Manchmal musst Du eben ein paar Jahre warten, bis deine Wunsch Aktie wirklich unter dem fairen Wert gehandelt wird. Und genau dann schlägst Du zu.

  1. Zu wenig Cash Reserven (Zwangsverkauf)

Cash ist King. Vergiss das nie. Bevor Du in Aktien investierst solltest Du sicherstellen, dass Du mindestens so viel Geld auf dem Konto hast, dass Du 6 Monate davon leben kannst (ohne weiteres Einkommen). Damit verringerst Du das Risiko, dass Du deinen Aktienbestand ganz oder zum Teil verkaufen musst, falls es mal eine finanzielle Notlage gibt.

Es muss noch nicht mal ein Jobverlust sein, oftmals reicht es schon, wenn das Auto eine Reparatur braucht oder Dein Kühlschrank den Geist aufgegeben hat. Deswegen denke ich, sollte man stehts liquide sein.

Außerdem kannst Du in Phasen, in denen der Markt historisch betrachtet stark überteuert ist, aufhören in Aktien zu investieren und dir einen Cash Bestand ansparen, welchen Du dafür verwendest wieder in Aktien zu investieren, sobald eine Korrektur erfolgt ist.

  1. B – Unternehmen kaufen, nur weil der Preis günstig ist

Diesen Fehler betrachte ich relativ häufig bei jungen Investoren. Sie kaufen sich Aktien von Unternehmen welche vlt profitabel sind, jedoch keine guten Zukunftsaussichten haben und es zudem kein Potential für weiteres Wachstum gibt.

Solche Unternehmen sind häufig genau deswegen unterbewertet. Natürlich kann man gerade bei solchen Unternehmen auch einen super Fang machen, den meisten wird das jedoch nicht gelingen. Das A und O bei Investments in kleinerer „B-Unternehmen“ ist, dass Du die Strategie und die Zukunftsaussichten des Unternehmens sehr gut verstehst.

Da reicht es nicht aus, sich nur einen Geschäftsbericht im Internet durchzulesen. Im besten Fall kennst Du dort ranghohe Tiere im Unternehmen und fragst sie nach ihrer ehrlichen Meinung. Du wirst gar nicht erwarten, wie häufig eigene ranghohe Mitarbeiter eines Unternehmens selber keine Aktien besitzen, weil sie die Zukunft schlecht einschätzen.

Fazit

Was haben all diese 7 Fehler nun mit Dividendeninvestoren zu tun? Mit meiner Dividendenstrategie gehst Du allen 7 Punkten aus dem Weg.

Zögern:

Als Dividendeninvestor zögere ich in der Regel nicht. Es gibt fast immer Dividendenaktien, welche unterbewertet sind. Zudem achte ich nicht großartig auf das Timing beim Kauf und Verkauf, da ich fast alle Positionen mein Leben lang halten will (außer die Dividende wird gekürzt). Beim Kauf reicht es mir aus, wenn ich ein gutes Unternehmen für den fairen Preis kaufen kann. Diesen bin ich dann auch bereit zu zahlen, da ich weiß, dass die Aktie in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich profitabel sein wird, zum Beispiel aufgrund von steigenden Dividenden und dessen Reinvestition.

Spekulieren statt Investieren:

Diesem Punkt gehst du als langfristiger Dividendeninvestor auch aus dem Weg, weil Du für gewöhnlich langfristig investierst und deine Aktien auch nicht unbedingt verkaufen möchtest.

Zu wenig Recherche:

Dieser Aspekt kann auch Dividendeninvestoren zum Verhängnis werden. Natürlich reicht es nicht, sich die Dividendenrendite und die Ausschüttungsquote anzuschauen. Man sollte sich auch qualitativ einen Überblick über das Unternehmen verschaffen. Vorallem können hohe Dividendenrendite sogar ein Zeichen dafür sein, dass etwas am Unternehmen nicht stimmt.

Zu emotional (Drawdowns)

Das ist mein Lieblingspunkt bezogen auf meine Dividendenstrategie. Ich finde es super, wenn die Kurse fallen, weil ich dann günstig nachkaufen kann. Vorallem fokussiere ich mich auf Unternehmen, welche eine stabile Dividendenausschüttung haben und auch in Krisenzeiten keine Dividendenkürzung vornehmen mussten.
Aufgrund dessen ist es sehr wahrscheinlich, dass ich im Falle einer Krise trotzdem wie gewohnt meine Dividenden ausbezahlt bekomme, sodass ich davon und von dem sonstigen monatlichen Cashflow günstig nachlegen kann!

Keine Geduld

Wie schon beschrieben halte ich meine Aktien sehr lange. Die meisten Dividendeninvestoren die ich kennengelernt habe denken langfristig

Zu wenig Cashreserven

Durch die Investition in Dividendenaktien generierst Du mit der Zeit einen nicht zu vernachlässigenden Cashflow, der dir dabei helfen wird, kontinuierlich in Aktien zu investieren. Dennoch sollte auch jeder Dividendeninvestor Cashreservern für ungeplante Risiken bereitstellen.

B-Unternehmen kaufen, nur weil der Preis niedrig ist

Das wird einem qualitativ orientierten Dividendeninvestor wahrscheinlich nicht einfach passieren. Zum Beispiel achte ich darauf, dass die Unternehmen in die ich investiere in den letzten Krisen mindestens die gleiche Dividende wie im Vorjahr nachhaltig zahlen konnte. Das ist meiner Meinung nach ein Qualitätsmerkmal. Natürlich tätige ich auch Investitionen in zyklische Unternehmen, jedoch finde ich ist der amerikanische Markt derzeit überbewertet, weshalb ich mich auf defensivere Titel konzentriere.

Was ist Eure Meinung zu den 7 häufigsten Fehlern?

Eine Übersicht die allen Dividenden Aristokraten findet Ihr hier.

Eine Übersicht zu Aktien mit monatlicher Dividende gibts hier.